Abhängen an Brücken

Das Metallgeländer einer in der Nähe gelegenen Brücke wird immer beliebter bei Larven von Echten Sackträgern (Psychidae), einer Familie der Schmetterlinge. Zwei unterschiedliche Exemplare sah ich diese Woche beim vormittäglichen Gassigehen. Die erste Variante ist besonders für mich, denn so eine habe ich bisher noch nicht gesehen. Bei der zweiten handelt es sich um ein Exemplar, welches ich ähnlich in der Bauweise mittlerweile häufiger an Blättern oder eben an Geländern entdecke. Das linke Exemplar schätze ich auf knapp 2 cm, das rechte auf etwas mehr als 1 cm Länge.

Es könnte sich beim linken Exemplar um die Larve eines Röhren-Sackträgers (Taleporia tubulosa) und beim rechten Exemplar um die Larve eines Kleinen Rauch-Sackträgers (Psyche casta) handeln. Es passt zu Abbildungen im Bestimmungsbuch und Website, aber bei diesen kleinen Faltern habe ich absolut zu wenig Ahnung für eine verlässliche Aussage.

Bei den Sackträgern schlüpft das Weibchen aus der hinteren Öffnung, allerdings verlässt sie den Sack nie ganz. Sie lockt, sich am Rand gekrümmt festhaltend, ein Männchen mit Lockstoffen an und verstirbt dann kurz nachdem es die Eier im Sack abgelegt hat. Tja, Natur.

Das große Rufen

Endlich kamen ein paar Kraniche (Grus grus) etwas näher in meine Richtung und ich erwischte einen beim Rufen. Apropos Rufen …

Ich schrieb diesen einen Satz und musste bei „Rufen“ an „Mitteilen“ denken und so kam ich gedanklich zur aktuellen Challenge von Anna von eulenschwinge. Da dreht sich in diesem Monat alles um die fotografische Umsetzung von „etwas sagen“ und auch wenn es nicht das Kreativste ist, was ich mir hätte ausdenken können, erfreut mich die Vorstellung, in diesem Zusammenhang die Kraniche auf dem großen Feld zu zeigen, die mich mit ihren Trompetenrufen schon frühmorgens begrüßen.

Die üblichen Verdächtigen

Der sich langsam erwärmende Teil des Jahres beginnt mit Besuchen und Begegnungen mit üblichen Verdächtigen. Auf Balkonien gab es in den letzten 10 Tagen die ersten Wanzen, nicht ganz untypisch sind es einige Vertreter der Grauen Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa). Sie sind auch gern mal in der wärmeren Wohnung. Wie man sehen kann hinterließ die Wanze eine kleine Duftmarke. Höchstwahrscheinlich stresste ich sie etwas mit der Kamera. Ein Rothalsiges Getreidehähnchen (Oulema melanopus) saß (von außen) an der Balkontür. Das erste Tagpfauenauge hat sich auch blicken lassen, blieb aber kameraseitig unbelästigt.

Die Straße runter dachte ich eines Tages in der vergangenen Woche, dass jetzt bald die ersten Ölkäfer auftauchen dürften, da krabbelt tatsächlich einer der ersten Maiwürmer über den Bürgersteig. Nachdem die Hündin an ihm schnupperte war er in leichter Angriffsstimmung. Auf dem Rückweg war mein Blick geschärfter und ich entdeckte noch die zwei gut getarnten Maiwürmer in der Laubschicht.

Freitag warf ich einen routinemäßigen Blick rund um einen motivreichen Polter und entdeckte überraschend die immer häufiger zu entdeckenden Schließmundschnecken (Clausiliidae). Sie waren wie immer extrem gut getarnt. Alle am unteren Stamm des Polters.

Fee an Birke

Die Hündin schnupperte und ich sah etwas weiter oben etwas Leichtes durch die Luft flirren und konnte es vage mit den Augen bis zur Birke verfolgen. Eine Gemeine Florfliege (Chrysoperla carnea), immer wieder schön.