Viele Buntspechte (Dendrocopos major) sehe (und höre) ich zur Zeit. Gerade vorhin wieder auf dem Weg ums Dorf flogen im kleinen Wäldchen zwei Exemplare immer wieder über meinen Kopf, von Baum zu Baum, einer hinter dem anderen her. Wunderschön mitzuerleben.

Als ich mich vor dem jetzigen Wintereinbruch das erste Mal fotografisch auf die Suche nach Insekten machte, war meine schönste Sichtung die eines männlichen Buntspechtes (erkennbar am roten Genickfleck), den ich vermutlich an seiner Bruthöhle entdeckte. Nachdem ich einige geeignete Bilder in der Kamera hatte, setzte ich mich auf einen gefällten Baumstamm und schaute ihm einige Zeit zu.



Der Buntspecht ist mit seiner, einer Amsel vergleichbaren Größe von um die 23 cm und einem Gewicht von 60-90 Gramm ein äußerst kraftvoller Trommler. Mit ungefähr 20 Schlägen pro Sekunde und einer Geschwindigkeit von 25 km/h schlägt er auf den von ihm gewählten Resonanzkörper (am liebsten alter, morscher Baum oder gleich Totholz) ein und bekommt untere anderem nur deshalb keine Dauerkopfschmerzen davon, weil er ein eingebauten Stoßdämpfer hat, eine federnde Verbindung von Schnabel und Schädel. Das weithin hörbare Trommeln ist Teil seines Balzverhaltens, wobei auch die Weibchen mitunter trommeln, um ein Männchen auf sich aufmerksam zu machen.