Mal wieder ein Kokon

Vorgestern Abend habe ich Bilder sortiert und endlich mal wieder Muße gehabt, ein paar unklare Objekte per Bildersuche näher zu bestimmen. So lernte ich, dass dieses kleine feine Flechtwerk, welches ich im Sommer an einem Blatt in Hüfthöhe am Waldrand entdeckte, ein Eikokon einer Kürbisspinne (Araniella cucurbitina) ist. Am unteren Bildrand sieht man eine weglaufen.

Die Weibchen legen im Juli bis zu 3 Eikokons, welche 140-160 Eier enthalten. Ich würde sagen, dass es sich hier um 2 Eikokons handelt. Die Kürbisspinne ist übrigens eine häufig anzutreffende heimische Spinnenart, dabei ist sie mit gerade mal 3 bis 6 mm sehr klein und durch ihre Färbung extrem gut getarnt. Weshalb man sie vielleicht bedeutend seltener sieht als andere Spinnen. Zumindest geht das mir so, wenn ich im Wald in Bodennähe hocke, um zu fotografieren.

Von Schleimern

Im Oktober waren wir familiär im nördlichen Niedersachsen zum Pilzesuchen unterwegs. Es war von Anfang an klar, dass ich mich da eher kamerabehangen als korbtragend durchs Unterholz schlagen würde. So lief ich auf ganz andere Dinge achtend neben meinen Neffen her und versuchte, aufmerksam zu bleiben. Die Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge leidet bei mir, wenn ich Ablenkung habe. Aber dann entdeckte ich in einer bestimmten Ecke diese wunderbare kleine gelbe Schleimspur am Gras/Moos am Waldboden.

Die ganze Bildbreite entspricht ungefähr 10 cm in echt. Ein sich noch fortbewegendes Plasmodium, würde ich sagen. Hach. Am äußersten rechten Bildrand kann man ein paar blaue Kugeln sehen. Kurz darauf entdeckte ich ein paar Meter weiter dann eine Ansammlung kleiner blauer Fruchtkörper an Moos und nicht weit entfernt das mit Fruchtkörpern bestückte Zwergästchen. Es handelt sich vermutlich um Didymium melanospermum. Beim letzten Bild allerdings vermute ich ganz vage sich entwickelnde Fruchtkörper einer Stemonitis Art.

Es war wie immer gar nicht so leicht, diese kleinen Fruchtkörper im unruhigen Waldbodengewusel ausfindig zu machen:

orange gnubbels

Endlich mal wieder Blutmilchpilze (Lycogala epidendrum)!

Vor knapp 2 Jahren im November 2020 entdeckte und bestimmte ich meine ersten Blutmilchpilze, die ja keine Pilze, sondern Myxomyceten sind, gemeinhin auch gern Schleimpilze genannt. Obwohl man sie das ganze Jahr über entdecken kann, und nicht wie so viele Myxomyceten nur im Sommer oder im Winter, sah ich jetzt länger als ein Jahr kein Exemplar. So richtig zu übersehen ist der Blutmilchpilz im jungen Stadium nicht, da seine Fruchtkörper von knallig oranger bis roter Farbgebung auf den Stubben und Totholz weithin sichtbar sind. Die abgebildeten 2 großen und 2 kleinen Fruchtkörper waren insgesamt ungefähr 2,5 cm breit.

Bei Myxomyceten handelt es sich um Einzeller, die sich fortpflanzen und fortbewegen. Dies tun sie als glibberige Masse, während sie sich von allem möglichen Organischem ernähren, über das sie so am Waldboden, auf Blättern und zumeist Totholz hinweg-glibbern: Bakterien, Pilzen oder auch Insekten. Aus der glibberigen und anwachsenden Masse gehen irgendwann durch langsames Austrocknen die sogenannten Fruktifikationen hervor, welche die unterschiedlichsten Formen entstehen lassen. In diesem Fall sind es Orange Gnubbels.

Eine Winzigkeit nur

Heute früh beim Gassigang verharrte ich kurz im Schatten beim Knick und sah diese Larve einer Staublaus, einer Stenopsocus stigmaticus. Nur durch die helle Farbe auf dem Blatt fiel mir diese vielleicht maximal 3mm große Larve auf. Ich habe schon einmal zuvor eine Staublaus aufgenommen, dies ist meine erste Larve.