Letztes Jahr berichtete ich in einem Beitrag bereits über die grausame Entdeckung eines fliegenbefallenen Pilzes, den Fliegentöter (Entomophthora muscae). Betroffene Fliegen weisen zunächst einen aufgedunsenen Hinterleib auf, später dann sehen sie aus wie von einer zuckrigen Schicht umgeben oder vom Schimmel befallen. Dann sind die Fruchtkörper aus dem Körper gekommen.
In den vergangenen 10 Tagen habe ich einige kleinere, intensive Insekten-Fotosafaris gemacht und bin des öfteren auf diese exponierten Fliegen getroffen, die von den Fruchtkörpern des Fliegentöters ummantelt waren. Aber ich habe auch eine Fliege entdeckt, bei der die Sporen bereits verteilt waren. Zunächst aber die Fruchtkörper des Fliegentöters:
Mit dem Fliegentöter ist das so eine unangenehme Sache. Der Pilz ernährt sich von der Fliege und befällt nach und nach ihre Organe. Irgendwann übernimmt er dann ihr Nervensystem und kann die Fliege so zu einem hoch gelegenen Fleck fliegen lassen, wo er sie an die pflanzliche Unterlage klebt. Dort will er hin, damit sich seine Sporen beim Aufplatzen möglichst großflächig verteilen können.
Nach einem weiteren Exemplar sieht man gleich auf dem zweiten und dritten Bild die Fliege nach der Sporenverteilung. So schließt sich mal wieder ein Kreis. Es hat sowohl etwas Faszinierendes als auch etwas Ab/-Erschreckendes, wenn ich diese Fliegen entdecke. Es ist bestimmt nicht für jedermann so spannend, aber es ist allemal ein interessanter Einblick in diese kleine Welt.