Wettererholung

Mit der Wettererholung kommt die eigene Erholung, so langsam mag ich es glauben, Sonne und endlich kein Regen mehr. Es trällern nicht nur jede Menge Vögel am Wegesrand, es zeigen sich auch unglaublich viele Rehe. Eine wirklich stattliche Anzahl von ihnen leistete dem Lieblingsbaum Gesellschaft.

Ein bisschen mehr Federn und Flausch konnte ich auf den Gassigänge aufnehmen, aber für die Vögel fehlte mir noch die rechte Ruhe. Das erste fotografierte Insekt des Jahres ist eine Fliege die etwas steif (oder verfroren) auf dem Zweig saß. Ansonsten tut sich leider in Richtung Insekten noch nicht viel hier im hohen Norden Deutschlands. Ich ertappe mich oft beim Ausschauhalten nach ihnen, weil das Wetter mitunter so frühlingshaft anmutet.

Der Fliegentöter

Letztes Jahr berichtete ich in einem Beitrag bereits über die grausame Entdeckung eines fliegenbefallenen Pilzes, den Fliegentöter (Entomophthora muscae). Betroffene Fliegen weisen zunächst einen aufgedunsenen Hinterleib auf, später dann sehen sie aus wie von einer zuckrigen Schicht umgeben oder vom Schimmel befallen. Dann sind die Fruchtkörper aus dem Körper gekommen.

In den vergangenen 10 Tagen habe ich einige kleinere, intensive Insekten-Fotosafaris gemacht und bin des öfteren auf diese exponierten Fliegen getroffen, die von den Fruchtkörpern des Fliegentöters ummantelt waren. Aber ich habe auch eine Fliege entdeckt, bei der die Sporen bereits verteilt waren. Zunächst aber die Fruchtkörper des Fliegentöters:

Mit dem Fliegentöter ist das so eine unangenehme Sache. Der Pilz ernährt sich von der Fliege und befällt nach und nach ihre Organe. Irgendwann übernimmt er dann ihr Nervensystem und kann die Fliege so zu einem hoch gelegenen Fleck fliegen lassen, wo er sie an die pflanzliche Unterlage klebt. Dort will er hin, damit sich seine Sporen beim Aufplatzen möglichst großflächig verteilen können.

Nach einem weiteren Exemplar sieht man gleich auf dem zweiten und dritten Bild die Fliege nach der Sporenverteilung. So schließt sich mal wieder ein Kreis. Es hat sowohl etwas Faszinierendes als auch etwas Ab/-Erschreckendes, wenn ich diese Fliegen entdecke. Es ist bestimmt nicht für jedermann so spannend, aber es ist allemal ein interessanter Einblick in diese kleine Welt.

Abends auf dem Balkon

Ein schöner Grillabend auf dem Balkon bei sehr sommerlichen 28 Grad und das Mitte September. Nicht nur wir haben gut gespeist, auch eine kleine Spinne hatte Glück und hat eine für ihre Verhältnisse stattliche Fliege in ihre Fänge bekommen. Ich habe es noch geschafft, Kamera und Makro zu holen, 3 Minuten später hatte sie ihre Beute unter die Lehne der gestapelten Plastikstühle gebracht. Ich weiß, das ist nicht jedermanns Sache, aber eigentlich ist es faszinierend und ich hatte noch nie Gelegenheit, so dicht ranzukommen.

Jetzt wird’s richtig gruselig!

Diese Fliege gab mir für knapp 4 Wochen Rätsel auf. Mitte Juli entdeckte ich sie im Garten und wunderte mich über die zuckerartige Umhüllung ihres Hinterleibs. Und was soll ich sagen: Es handelt sich um einen Pilz und zwar einen wirklich gruseligen Pilz!

Der Pilz heißt Fliegentöter (Entomophthora muscae), das deutet natürlich schon eine Richtung an. Er wird auch Zombie-Pilz genannt! Er befällt die Fliege, greift offenbar schon kurze Zeit später deren Nervensystem an und zehrt von ihren Fettreserven. Nach und nach befällt er ihre Organe, bis auf Gehirn und Muskulatur, da er die zur Steuerung der Fliege benötigt. Zum Schluss hin bringt er die Fliege dazu, einen möglichst hohen Platz aufzusuchen, dann wird die Fliege durch den Pilz an Ort und Stelle festgeklebt und der Pilz verteilt seine Sporen, indem er sie abschießt. Das ist aber noch nicht alles. Perfiderweise lockt die exponierte Stellung und das durch den Pilz erzeugte Muster des Fliegenhinterleibs andere Fliegen zur Begattung an, welche sich dann wiederum mit dem Pilz infizieren. Ein sehr interessanter Bericht über den Zombi-Pilz und eine Biologin, die u.a. über ihn forscht, findet sich in Der Standard. Man, man, man, Natur kann hart sein.

Ostern in ruhigen Zeiten

Ich wünsche allen besinnliche und ruhige Ostertage. Dies ist eines von zwei Motiven, welche ich dieses Jahr als Osterkarte verschickt habe. Aufgenommen im letzten Jahr im Garten, nachdem mein ersten Makroobjektiv bei mir eingezogen war. Beim Spaziergang eben durchs Dorf, wir waren etwas spät dran, weshalb die Fahrradwege bereits gut gefüllt waren, fiel mir auf, dass dafür fast keine Autos unterwegs und keinerlei Flugzeuge zu sehen und zu hören waren. Das schafft eine ganz andere Art der Stille hier in der Natur.