Heteroptera – jung und alt

Mit der Zimtwanze (Corizus hyoscyami) beginne ich eine kleine Reihe über Wanzen, deren Imagines und Larven ich fotografiert habe.

Die Zimtwanze gehört zu den Glasflügelwanzen (Rhopalidae). Sie ist schon aufgrund ihrer 8,5 bis 10,3 mm Körpergröße gut sichtbar, zusätzlich hilft einem ihre intensive rote und schwarze Zeichnung dabei, sie in den Blüten zu erkennen. Die Imagines sind also nicht unbedingt zu übersehen, anders verhält es sich mit ihren Larven. Die sind bedeutend unscheinbarer und ich konnte bisher nur ein Foto von ihnen ergattern.

Ihr Name soll vom leichten Zimtgeruch herrühren, der von ihr ausgeht. Ich kann das bisher nicht bestätigen. Das Weibchen legt beginnend ab spätem Frühjahr die Eier an der Wirtspflanze ab, die neue Generation kann dann im Hochsommer beobachtet werden und überwintert später in der Bodenstreu. Die Zimtwanze ist behaart, man kann das auf dem ein oder anderen Foto leicht erkennen. Sie ernährt sich von Pflanzensäften, saugt vorwiegend an Früchten und Samen von Korbblütlern und Königskerzen.

Neben ihren leichten Glubschaugen und der schönen Zeichnung ist die strahlende Unterseite der Zimtwanze für mich immer wieder ein schöner Anblick. Wie gut, dass ich ihnen recht zuverlässig im Garten einer Nachbarin begegnen kann.

Die späte Schönheit

Das Gewöhnliche Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris) trägt seinen Namen tatsächlich wegen der Ähnlichkeit seiner Schötchen mit den Taschen der Hirten. Das kann man auf den folgenden Bildern nicht erkennen, denn diese entstanden letztes Jahr im Garten, nachdem ich erstmals die Schönheit der Samen entdeckte. Welch schöne Motive diese zarte Pflanze bietet, man kann sich lange und immer wieder an ihr erfreuen.

Das Gewöhnliche Hirtentäschel ist unglaublich durchsetzungsstark und verteilt nicht nur pro Pflanze unglaublich viele Samen (laut Wikipedia bis zu 64.000), diese sind auch noch über viele Jahre keimfähig. Hinzu kommt, dass es bis zu vier Generationen im Jahr geben kann. Gut vorstellbar also, dass sich nicht alle Gartenbesitzer über diese Wildpflanze freuen. Aber ein genauer Blick könnte dazu führen, ein paar von ihnen stehen zu lassen. Das Hirtentäschel ist übrigens essbar und soll sogar recht schmackhaft sein, darüber hinaus wird es schon seit Urzeiten als Heilmittel verwendet. Also eine sowohl optisch als auch inhaltlich sehr reiche Pflanze.

ganz klein, GANZ GROß

Vor ein paar Tagen sah ich etwas Winziges auf einem Blatt in meinem Lieblingsknick sitzen, nahm es ein paar mal auf, dann hüpfte/flog es davon. Und das war sie, meine erste Zwergzikade. Zwergzikade! Es ist eine Echte Espenwinkerzikade (Populicerus populi) mit geschätzten 4 bis max 5 mm. Mit Zikaden habe ich bisher nicht so viel Glück, mit Ausnahme von Blutzikaden und Schaumnestern von Schaumzikaden. Ich höre zur Zeit viele, sehe sie aber nicht.

Dann erzählte mir gestern eine Nachbarin im Zaungespräch von einem großen schwarzen Käfer, ein Bild von ihm wollte sie mir gerade schicken. Nach einem Blick auf ihr Smartphone ging ich schnell im Garten schauen, ob er noch da ist. Und ja, er hing immer noch am Gartentisch. Flugs nach Hause, Kamera nebst Makro geholt und zurück. Käfer weg. Zum Glück saß er unten im Rasen. Da musste er aus Sicherheitsgründen weg und so bekam ich ausreichend Gelegenheit, Fotos zu machen. Man war der schnell unterwegs. Später las ich, dass Sägeböcke (Prionus coriarius) nachtaktiv sind. Ich hoffe, er hat schnell ein Versteck gefunden. Ich schätze ihn auf mindestens 5 cm. Stattlich, beeindruckend, toller Fund! 

Auf Insektenbox las ich, dass ein Sägebock während seiner dreijährigen Entwicklung 14 Larvenstadien durchmacht. Puh!

Gartenschönheiten

Mitte August und Anfang September war ich wieder zu Besuch im Dahlien-Garten einer befreundeten Nachbarin. Hach! Ein schöner Garten, der jedes Jahr wieder zur Erkundung und zu mehrfachen Entdeckungstouren einlädt. Dieses Jahr bot der Garten aufgrund einer recht strengen architektonischen Linie, man kann das auf dem letzten Bild ganz gut sehen, einen besonders schönen Anblick. To be continued …