atmen.

Atem/atmen, das neue Monatsthema von Anna von Eulenschwinge für den Februar verursachte bei mir zunächst ein spürbares Ausatmen (puh, wie setze ich das fotografisch um?).

Dann hing ich neulich beim Gassigehen meinen Gedanken nach und überlegte, wo das bewusste Atmen bei mir zu spüren ist:

Beim tiefen Durchatmen am Meer oder beim unmittelbaren Gefühl von Weite. Da atme ich so richtig tief durch und bin ganz im Moment.

Früher, als es noch nahbei war, ging es zum Durchatmen an den Jadebusen. Das Watt, die Weite, diese Ruhe.

Die Dünenlandschaft der Niederlande, genauer Zeelands. Eine unglaubliche Weite herrscht dort, der Nordseestrand und die Wege auf den Dünen scheinen unendlich. Der Atem verändert sich dort ständig. Ich bin außer Atem beim Erklimmen der Düne, dann beruhigt sich mein Atem, unten am Strand angekommen, der Blick aufs Meer, die Suche nach Fossilien, ganz ruhiges Atmen.

Die Ostsee, mittlerweile näher als die Nordsee, mitten im heftigen Wintersturm ist das Atmen kaum möglich. Andernorts ein völlig ruhiger Steinstrand, Ruhe, durchatmen.

Es gibt Straßenpanoramen, die mir kurz den Atem rauben, weil mir bewusst wird, wie schön es gerade ist: kein anderen Auto zu sehen, weite Landschaft, vereinzelt mal ein Baum und sonst einfach nichts.

Ganz anders: atemraubende Architektur, die man schon so lange einmal in echt sehen wollte und plötzlich steht man davor. Ganz unwirklich kann das sein. Dann atme ich ganz flach, flüsternd als müsste ich ganz leise sein, um den Moment nicht zu zerstören.

Apfelfrühstück

Und dann kam/en er/sie endlich doch zum Apfelfrühstück. Tagelang passierte nichts, der Apfel lag auf dem Balkon, ein paar hatte ich in den Garten geworfen, aber einen, dachte ich, den lasse ich einfach mal auf der Balkonumrandung liegen. Und dann ging es doch los und innerhalb von 2 Tagen war der ganze Apfel weg.

Der weiße Hirsch

Was für ein Glück war das heute früh. Ich schaute aus dem Fenster aufs große Feld und fragte mich, was für ein Objektiv ich mit auf den Gassigang nehmen soll. Da sah ich aus dem Augenwinkel etwas Helles. Ich schaute genauer, sah ein größeres, helles Tier schnell übers Feld laufen und ahnte ganz vage oder hoffte, es könnte der weiße Hirsch sein, der hier bei uns im Umkreis lebt. Ich flog zum Schrank, schraubte das Tele auf die Kamera und rannte zurück und so bekam ich noch ein paar wenige, nicht ganz scharfe Aufnahmen.

Seit Jahren erzählt mir immer mal wieder jemand von ihm und tatsächlich sah ich ihn vor einigen Wochen das erste Mal. Ganz nah, stand er im kleinen Wäldchen gar nicht weit vom Weg. Ich traute meinen Augen zunächst gar nicht, dann rief ich leise die Hündin zurück und als ich dann wieder hochschaute, sah er in meine Richtung und ergriff mit einigen anderen Hirschen zusammen die Flucht. Das war ein beeindruckender Moment.