Gerade schaute ich aus dem Fenster und sah die 3 Grazien im letzten Licht des Tages leuchten. Ein ganz schneller Abendgruß, denn eigentlich habe ich gar keine Zeit.

Heute haben wir die beiden schweren Stürme erstmal hinter uns, zwischendurch gibt es sogar regenfreie Zeitintervalle und auch die Sonne ließ sich schon blicken. In der Nacht gab es wohl so einige Beschädigungen in der näheren Umgebung, ich hörte heute Nacht gleich zweimal die Feuerwehrsirene. Das Foto nahm ich bereits vor ein paar Tagen auf, es spiegelt sehr gut den diesjährigen Februarzustand wieder.
Vor genau zwei Jahren zeigte ich Sturmfolgebilder und erinnere mich, dass es damals ähnlich anhaltend und extrem nass war. Die Bilder hätte ich dieses Jahr identisch aufnehmen können, allerdings wiederkehrend. Ich meine damals entstanden die Feuchtgebiete nur über einen bestimmten Zeitrahmen nach Sturm Sabine. Das kann ich aber nicht mehr mit Bestimmtheit sagen. Dieses Jahr ist das Überfluten von Feldern und Wegen ein ständiges Kommen und Gehen und noch ist kein Ende in Sicht. Die Anzahl der umgeknickten, gefallen oder gefällten Bäume ist immens.
Ich mag Motiv-Serien und da vor dem Haus der Sturm unaufhörlich wütet ist es ein Idealer Zeitpunkt, um einen Blick auf Archiv-Motiv-Serien zu werfen.
Diese Fassadenöffnungen in alten Stadthäusern der wirklich schönen kleinen Stadt Eltville am Rhein ganz in der Nähe von Wiesbaden nahm ich vor fast genau 4 Jahren auf. Die meisten, bis auf zwei, zeigen Öffnungen in Bordsteinnähe. Sie dienen/dienten sicher der Befüllung der Keller mit Heizmaterial und anderen Waren. Zwei Bilder zeigen Lüftungsöffnungen weiter oben in der Fassade, zumindest vermute ich diesen Zweck hinter den mit Draht versehenen Öffnungen.
Im Mai letzten Jahres sah ich meine erste Hexenkrautwanze (Metatropis rufescens). Was für ein Fund das damals war. Ich sah dann für Monate kein weiteres Exemplar, hatte mich aber aufgrund der Namensgebung etwas näher damit befasst, was Hexenkraut eigentlich ist. Da die Stelzenwanzen im erwachsenen Zustand ungefähr mückengroß sind und ihnen auch nicht so ganz unähnlich muss man einen sehr guten Blick haben, um sie in diesem Kraut unten am Wegesrand zu entdecken. Lässt man sich dort allerdings mal in Ruhe nieder sieht man plötzlich so einige von ihnen. Ich finde sie sehr schwer zu fotografieren, da ich aber unendlich viele Versuche unternommen habe, sind auch einige gute Ergebnisse dabei herausgekommen.
Sind schon die Imagines schwer zu fotografieren so gilt das für die Larven um einiges mehr. Sie sind wirklich winzig, gerade während der ersten Stadien, aber auch danach sind sie unglaublich schwer auszumachen am Hexenkraut. Wie oft sie meine Nerven überstrapaziert haben. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen (verdrängt) hatte ich es bisher versäumt, noch einmal in Ruhe einen Beitrag mit ausreichend Fotomaterial über sie zu veröffentlichen. Heute ganz spontan passte es gut.
Hexenkrautwanzen gehören zur Familie der Stelzenwanzen (Berytidae). Gerade lese ich, dass die Hexenkrautwanzen mit ihrer Größe von 7,9 bis 9,4 mm (als Imago) zu den größeren Vertretern der Stelzenwanzen zählen. Sie ernähren sich ausschließlich von Hexenkräutern. Sie überwintern als Imago unter Bodenstreu, Moos, Rinde, ab Mai paaren sie sich, das Weibchen legt die Eier an Blättern und Stengeln der Wirtspflanze ab und ab Juli bis in den September kann man dann die nächste Generation beobachten. Auch meine Nymphenbilder stammen überwiegend aus dem September. Die Fotos von den Imagines stammen aus August und September.
Frühlingsgefühle bei Sonnenschein mit Wolken beim heutigen Gassigang um den Block. Da mache ich doch endlich mal wieder ein Foto vom Lieblingsbaum und den schrägen, äh schiefen Birken. Spätnachmittags-Sonnenuntergangs-Stimmung bei den Drei Grazien. Gab es auch lange nicht. Was für ein Winter.