Überraschendes

Diese winzigen, weihnachtlich anmutenden Kügelchen entdeckte ich an einem vermoosten Totholz am Waldboden. Dies war der zweite Tag unserer Bekanntschaft, nachdem ich sie am Vortag entdeckt hatte als etwas für das bloße Auge irgendwie Weiß-Glibberiges.

Es sind wieder Stemonitis (Myxomyceten/Schleimpilze). In diesem Stadium finde ich sie am schönsten. Mehr zu ihrer (sehr schnellen) Entwicklung und Verwandlung folgt demnächst. Die Bilddiagonale beträgt ca. 9 cm.

Grazil

Es wird mal wieder Zeit für eine schöne Wanzenentdeckung.

Eine besonders schöne, grazile, langgestreckte Weichwanze mit richtig langen Antennen und langen, dünnen Beinen entdeckte ich Anfang Juli und war begeistert. Auch wenn man auf dem ersten Foto denkt, sie sei leicht zu entdecken, ist das mitnichten so. Ihre Größe bemisst sich zwar auf immerhin 8-10 mm, aber das dritte Foto zeigt ihre gute Tarnung auf dem grünen Halm.

Es handelt sich um eine Megaloceroea recticornis, einige nennen sie Große Graswanze.

Ihre sehr langen Antennen, die dünnen. langen Beine und ihr nicht punktiertes Schildchen unterscheiden sie u.a. von ähnlichen Arten. Anzutreffen ist sie z.B. an Wiesen- und Wegrändern, wo auch ich sie zwischen zwei Feldern entdeckte. Sie saugen an Hohen Gräsern, in deren Stängel die Weibchen ihre Eier legen. Nach deren Überwinterung schlüpfen aus ihnen im Frühjahr die Larven, aus denen sich spätestens zum Sommer die fertigen Imagines entwickelt haben. Diese haben kein langes Leben, da ihre Lebensspanne nur bis zum Ende des Sommers, maximal bis Anfang September reicht.

Mücken? Ja, Mücken

In Torbjorn Ekelunds Buch „Im Wald“ erwähnt er heute früh während der Beschreibung seiner dritten Waldübernachtung die Zuckmücken und die Erkenntnis durchzuckt mich, dass ich ein Bild einer Zuckmücke mein Eigen schätze.

Ich nutze diese Gelegenheit und zeige insgesamt 4 Mückenbilder: die Zuckmücke auf Bild 1 (wahrscheinlich Chironomus riparius, Weibchen), eine Faltenmücke auf Bild 3 (Ptychoptera contaminata) und zwei Stechmücken. Die mit den tollen Puscheln ist auf jeden Fall ein Männchen (zugehörig der Gruppe Aedes, wahrscheinlich aus der Untergruppe Ochlerotatus). Auf dem letzten Bild die zweite Stechmücke (wahrscheinlich Aedes cantans). Auch Mücken können sehr besonders aussehen. Es wundert einen ja nicht mehr, wenn man sich ein paar Jahre mit Insekten beschäftigt.

Die Gänse sind fort

Heute früh hörte es sich schon anders an. Es war ruhiger, wenn auch noch Gänserufe zu hören waren. Ein Blick bestätigte es, die Gänse sind weitergezogen. Wie ruhig und leer es ist. Die Gänse hatten auf besseres Wetter gewartet und wussten lange bevor sich heute endlich wieder die Sonne zeigte, dass die Zeit der Weiterreise gekommen ist.

Das Bild ist aus dem Frühjahr, passt aber ganz wunderbar als Abschiedsbild.

Vogelfeder auf gehächseltem Maisfeld