Die Hörnlinge

Was letztes Jahr für mich die Geweihförmige Holzkeule war, scheinen dieses Jahr die Hörnlinge (Calocera) zu werden. Überall schießen sie aus dem Waldboden und dem Totholz hervor.  Und, was natürlich viel entscheidender ist, ich entdecke sie überall. 

Sind sie nicht schön? Diese kleinen Schönheiten sind in ihrem sichtbaren Anfangsstadium nur so um die 2 cm groß. Zum Glück hilft ihre zumeist kräftige orange Farbe, sie auf dem Waldboden oder am Wegesrand auf Stubben zu entdecken. Wie man sieht, ich kann mich gar nicht sattsehen an ihnen. 

Neben dem Klebrigen Hörnling (Calocera viscosa) und dem Gegabelten Hörnling (Calocera furcata), welche ich im Einzelfall (noch) nicht gut unterscheiden kann, gibt es noch den kleinen Laubholzhörnling (Calocera cornea). Ganz feine Fäden wachsen da aus totem Holz:

herbst haiku

der morgen, die sonne, der baum

Heute früh lockte mich die aufgehende Sonne noch vor dem zweiten Kaffee nach draußen zum Lieblingsbaum. Wäre es nicht so kalt gewesen (4°), dann hätte ich mich dort gern mit meinem Kaffee niedergelassen.

Das morgendliche Leuchten

Das morgendliche Leuchten des von der aufgehenden Sonne erleuchteten Ahorns auf unserem Balkon ist eine der ersten Freuden des Tages. 

Er ist eine schöne Erinnerung an die Zeit in der Gegend um Jade, wo wir ihn an der Straße stehend entdeckt und von einem Privatgärtner erstanden haben.

Besuch bei Bekannten

Endlich habe ich es am Wochenende in den Wald geschafft. Natürlich muss ich zuerst zu meinen Lieblingsstellen am Kupfermühlenteich, um zu schauen, was dort die aktuelle Pilzlage macht.

Neben diesen beiden entzückenden Einzelexemplaren fand ich eine unglaubliche Fülle an Korallen vor. Das ist definitiv eine ganz andere Nummer als im letzten Jahr. Nachdem ich die ersten, auf dem herbstlichen Waldboden extrem gut getarnten Exemplare entdeckte, sah ich sie in einem bestimmten Umkreis wirklich überall.

Dann zwei „frisch“ geschlüpfte Pilzexemplare: ein Striegeliger Schichtpilz (Stereum hirsutum), der mich bis zu seiner Bestimmung einiges an Überlegung kostete und ein Birkenporling (Fomitopsis betulina), der sich durch die Rinde ans Tageslicht schiebt.

Ich hatte Glück und sah an der Stelle einige prächtige Birkenporlinge. Gerade las ich, dass sie in ganz jungem Stadium, also wie der Frischgeschlüpfte, u.a. gegen Magenverstimmung sehr wirksam sind.

Intensiver musste ich an der mir bekannten Stelle aus dem letzten Jahr nach den ersten Anzeichen der Binsenkeule (Macrotyphula filiformis) suchen. Ganz fein zeigen sich die ersten Keulen, wenn man sich hinkniet und längere Zeit in den lockeren Haufen kleiner Äste auf dem Waldboden schaut.