Stil, Anmut und Schönheit

Einer meiner absoluten Lieblinge seit diesem Frühjahr sind die Schachtelhalme. Diese Pflanze hat einfach Stil, Anmut und Schönheit! Jetzt haben wir am vergangenen Wochenende ein wunderschönes, großes Exemplar am Kupfermühlenteich entdeckt. Also, ich hätte es eigentlich übersehen…

Zunächst dachten wir natürlich, oh ein Acker-Schachtelhalm, dann kam die Recherche und es stellte sich raus, dass es sich genauso gut um einen Wald- oder Sumpf-Schachtelhalm handeln kann. Manchmal hilft die ganze Recherche nichts. Laut meinem Buch würde ich denken, es ist tatsächlich ein Acker-Schachtelhalm, im Internet tendiere ich ein klein wenig zu Wald-Schachtelhalm.

Was ich aber genau weiß, die Schachtelhalme habe ich in einer wüstenähnlichen Landschaft in den Dünen an der zeeländischen Nordseeküste für mich entdeckt. Was ein wundervoller, allmorgendlicher Anblick das war. Wenn ihr euch mal den Frühjahrsbeitrag anschauen wollt: La prêle de champs.

Diese Pflanze hat doch etwas Surreales. Das Beste zum Schluss: Die Schachtelhalme sind Vertreter einer uralten Pflanzengruppe, die es bereits vor mehr als 300 Millionen Jahren gegeben hat, damals allerdings wohl viel, viel größer als heute.

kleine korallen kunst

Hach …

Die Becher der Cladonia

Die Cladonia – was für ein schöner Name für eine Flechte.

Die Becherflechte lebt hier bei uns am Rande einer kleinen asphaltierten Straße auf einigen wenigen alten Holzpflöcken, welche die Auslaufflächen eines angrenzenden Ponyhofes begrenzen. Mir haben es fotografisch speziell die markanten, schon etwas reiferen Teile der Flechte angetan. Den jungen Hüpfern, welche sich oben auf dem Pflock gerade neu entwickeln, lasse ich noch etwas Zeit zum Reifen.

Ich beobachte diese Flechte jetzt schon seit letztem Jahr, fand aber erst jetzt die Ruhe und Muße, sie zu fotografieren. Manchmal verweile ich auch einfach nur kurz bei ihr und schaue mir ein paar Details an. Natürlich fasziniert sie mich auch wegen ihres spacigen Aussehens so.

Ich schaffe es nie bei idealen Lichtbedingungen, denn die Sonne kommt immer von der falschen Seite und über den Stacheldraht und durch den dahinter liegenden Stromzaun muss ich nun wirklich nicht klettern. Das musste ich einmal tun, als unsere noch sehr junge Hündin durch den Zaun gelaufen war, sich einen Stromschlag holte und drohte, vor Panik in den Wald zu laufen.

Hier noch zwei Bilder mit einem Überblick des größten Teils dieser Ansiedlung.

Kleiner Turm auf Flechte

Eine Schließmundschnecke, gefunden in unserem kleinen Waldstück. Ich hätte sie fast nicht bemerkt, da mein Augenmerk auf der Flechte lag, die ich eigentlich für den Balkon mitnehmen wollte. Erst in der Hand habe ich dann dieses kleine turmförmige Wesen entdeckt und den Ast ganz vorsichtig wieder zurück gelegt.

Diese Art Schnecken finde ich sonst ausschließlich am Strand auf unseren Fossilienausflügen. Der Name Schließmundschnecke (Clausiliidae) kommt daher, dass sie ihre Gehäusemündung mit einer innen angebrachten Falten- und Klappenstruktur verschließen kann und diese wird als Clausilium bezeichnet.

Tropfenkunst

Die aktuell doch recht vielen Regentropfen zaubern am Waldboden zarte kleine Naturkunstwerke herbei. An diesen Sporenkapseln vom Moos haben sich die Regentropfen verfangen und verformt. Hätte man nicht schöner malen können und habe ich natürlich erst später am Rechner gesehen.

Dieses kleine Kunstwerk entdeckt zu haben, verdanke ich Almuth, die mir mit ihrem gestrigen Moosbeitrag sehr bewusst machte, dass ich immer noch kein Moos fotografiert hatte. Ohne ihren Beitrag wäre ich heute im Wald nicht vom Weg abgekommen, um mir mal die ersten Moose anzuschauen. Und dann gleich so ein Glückstreffer.